Fünf Gesten, die intelligente Menschen beim Sprechen machen, laut Psychologie

Neben Worten zeigt sich Intelligenz auch in unseren Bewegungen. Die Wissenschaft zeigt, dass die richtigen Gesten beim Sprechen die Art und Weise, wie andere unsere Ideen interpretieren, völlig verändern können.
Fünf Gesten, die intelligente Menschen beim Sprechen machen, laut Psychologie
Gesten

Manchmal reicht es, jemandem ein paar Minuten zuzuhören, um zu denken: „Dieser Mensch weiß, wovon er spricht.“ Aber es geht nicht immer nur darum, was er sagt, sondern auch darum, wie er es sagt. Die Psychologie und Neurobiologie beweisen seit vielen Jahren, dass nonverbale Kommunikation genauso viel oder sogar mehr vermitteln kann als Worte.

Laut Professor Susan Goldin-Meadow von der University of Chicago sind Handgesten nicht nur eine Verzierung der Sprache, sondern eine physische Fortsetzung des Gedankens. In ihren Forschungen zur Sprachentwicklung kommt die Expertin zu dem Schluss, dass Handbewegungen während eines Gesprächs die Klarheit des Denkens, das Gedächtnis und das Verständnis sowohl des Sprechers als auch des Zuhörers verbessern.

Mit anderen Worten: Gesten unterstreichen nicht nur das, was wir sagen, sie denken mit uns mit. Und diese Verbindung ist einer der Schlüsselfaktoren, warum manche Menschen intelligenter wirken (und kommunizieren).

Warum machen uns Gesten intelligenter?

Das menschliche Gehirn verarbeitet Informationen über mehrere Kanäle: den auditiven, den visuellen und den motorischen. Wenn eine Person ihre Worte mit entsprechenden Bewegungen begleitet, erhält der Zuhörer ein Signal, das durch mehrere Sinne gleichzeitig verstärkt wird. Dies führt zu mehr Aufmerksamkeit, Verständnis und Vertrauen.

Tatsächlich hat eine Studie der Stanford University gezeigt, dass Redner, die natürlich gestikulieren, als selbstbewusster und überzeugender wahrgenommen werden. Im Arbeitsumfeld kann dieser Unterschied entscheidend sein: effektivere Präsentationen, auffälligere Führungsqualitäten und eine bessere Verbindung zum Publikum.

Fünf Gesten, die Menschen intelligenter wirken lassen

Auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten sind sich Kommunikationsexperten einig, dass es bestimmte Gesten gibt, die, wenn sie natürlich eingesetzt werden, Intelligenz, Kontrolle und Klarheit vermitteln.

Fünf Gesten, die intelligente Menschen beim Sprechen machen, laut Psychologie
Gesten

Hier sind die fünf auffälligsten davon:

Sie besteht darin, Daumen und Zeigefinger so zu verbinden, als würde man etwas Kleines halten. Sie wird verwendet, um eine bestimmte Idee oder eine wichtige Nuance hervorzuheben. Diese Geste vermittelt Präzision, analytisches Denken und Fachwissen. Sie wird von vielen politischen Führern verwendet. Barack Obama und Steve Jobs haben sie häufig in ihren Reden eingesetzt.

2. Der Raumarchitekt

Menschen, die ihre Rede strukturieren, indem sie in die Luft „zeichnen”, helfen ihrem Publikum, dem Gespräch zu folgen. Zum Beispiel bewegen Sie Ihre Hand nach links, um über die Vergangenheit zu sprechen, und nach rechts, um über die Zukunft zu sprechen. Diese Technik erzeugt in den Ohren des Zuhörers mentale Karten, die das Verstehen und Merken von Informationen erleichtern.

3. Rhythmus der Gedanken

Die Begleitung der Sprache durch rhythmische oder fließende Handbewegungen, die leicht und mit den Worten synchronisiert sind, schafft ein Gefühl von Ordnung und Konsistenz. Diese Gesten entstehen in der Regel unbewusst, aber diejenigen, die sie beherrschen, demonstrieren geistige Organisation und Selbstvertrauen.

4. Bildhauer der Ideen

Es geht darum, die Hände zum „Modellieren” abstrakter Konzepte zu verwenden: sie zu entfalten, um etwas Umfangreiches zu erklären, eine Form zu skizzieren, um eine Idee zu veranschaulichen, oder eine Bewegung nachzuahmen, um einen Prozess zu beschreiben. Diese Art der Gestik aktiviert die Spiegelneuronen des Zuhörers, wodurch er besser versteht, was ihm erzählt wird.

5. Visuelle Anleitung

Das Zeigen oder Begleiten eines bestimmten Punktes im Raum mit dem Zeigefinger (ohne Aggressivität) hilft, das Wichtigste hervorzuheben. Es ist eine Geste der Fokussierung, eine Geste von jemandem, der weiß, wohin er mit seiner Rede führen will. Das Wichtigste ist, dies subtil zu tun und nur dann, wenn es durch die Informationen gerechtfertigt ist.

Wie man dies im Alltag anwendet

Die interkulturelle Psychologie erinnert daran, dass es keine universelle Körpersprache gibt. In Mittelmeerländern wie Spanien oder Italien werden ausgeprägte und ausdrucksstarke Gesten mit Begeisterung und Aufrichtigkeit assoziiert. In nördlichen oder asiatischen Kulturen hingegen können sie als Mangel an Selbstbeherrschung interpretiert werden.

Daher empfehlen Experten, die Gestik an den Kontext anzupassen: zurückhaltender in formellen Situationen oder im Umgang mit Vertretern anderer Kulturen und offener und flüssiger in vertrauten oder kreativen Gesprächen.

Der Einsatz von Gesten verbessert nicht nur die Wahrnehmung durch andere, sondern auch die eigene Denkweise. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die beim Nachdenken ihre Arme bewegen, räumliche und mathematische Aufgaben leichter lösen. Der Grund dafür ist einfach: Äußere Bewegungen helfen dem Gehirn, innere Informationen zu organisieren. Indem wir das, was wir sagen, „zeichnen”, denken wir buchstäblich mit unserem Körper.

Es geht nicht darum, Bewegungen zu erzwingen, sondern darum, sie bewusst zu machen. Beobachten Sie, wie Sie Ihre Hände einsetzen, wenn Sie mit Begeisterung sprechen, und versuchen Sie, diese Natürlichkeit auch in formellen Situationen beizubehalten. Beginnen Sie mit kleinen, klaren Gesten, die mit Ihren Worten übereinstimmen. Wenn Sie sich auf Video aufnehmen oder Ihre Präsentation einstudieren, werden Sie feststellen, dass Ihre Rede besser fließt, wenn Ihre Hände Ihre Worte begleiten.

Effektive Gesten sind keine Theatertechnik: Sie spiegeln Aufmerksamkeit, Empathie und Verbundenheit mit der Umgebung wider. Wirklich kluge Menschen vermitteln nicht nur Informationen, sie sorgen dafür, dass andere sie verstehen und sich daran erinnern. Und das hat laut Psychologie viel mehr mit der Sprache der Hände zu tun, als wir normalerweise denken.

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