Das Ende der Gasheizung: wichtige Informationen für Deutschland

Ab 2025 wird die Gasheizung in Deutschland nicht mehr staatlich gefördert, und ab 2030 wird ihre Installation in Neubauten verboten sein. Die vollständige Abschaffung der Gasheizung ist für 2040 geplant. Für rund 2 Millionen deutsche Haushalte bedeutet dies den Beginn einer kostspieligen Umstellung auf alternative Energiequellen.

Die Europäische Union setzt einen Plan zur schrittweisen Abschaffung von Gas als Heizquelle für Gebäude um. Gemäß der überarbeiteten Gebäuderichtlinie dürfen die Mitgliedstaaten ab 2025 keine staatlichen Förderungen mehr für die Installation von Gasheizungen gewähren. Ausnahmen gelten für Hybridsysteme, die Gasheizungen mit erneuerbaren Energiequellen wie Wärmepumpen oder Solarthermie kombinieren.

Das Ende der Gasheizung: wichtige Informationen für Deutschland
Gasheizung

Ab 2030 wird die Installation von Gasheizungen in Neubauten verboten sein. Gasheizungen in bestehenden Gebäuden müssen bis 2040 vollständig außer Betrieb genommen werden. Diese Änderungen unterstützen das EU-Maßnahmenpaket „Fit for 55“, das darauf abzielt, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 % zu reduzieren und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

In Deutschland nutzen rund 2 Millionen Haushalte Gasheizungen. Im Rahmen des Programms „Klimasichere Wärme” wurden mehr als 230.000 Heizungsanlagen gefördert. Im Juli haben die Umweltministerien der Bundesländer die Annahme von Förderanträgen für Gasheizungen wieder aufgenommen.

Förderung für Haushalte

Die Förderung richtet sich an Hausbesitzer, die zwischen dem 28. Mai und dem 31. Dezember 2024 ihre alten Gasheizungen ausgetauscht haben, aber zuvor keine Förderung erhalten konnten. Für diese Förderungen stehen 70 Millionen Euro zur Verfügung, die voraussichtlich an rund 3000 Haushalte vergeben werden. Anträge können innerhalb von drei Monaten ab dem 15. Juli oder bis zur Ausschöpfung der Mittel gestellt werden.

Die Zuschüsse werden gemäß den Bedingungen des vorherigen Programms gewährt, das unter anderem den Kauf und die Installation von Gasheizungen, Zentralheizungen und Warmwasserbereitern sowie die Stilllegung alter Heizungsanlagen umfasst. Dies könnte die letzte Gelegenheit sein: Ab 2025 wird die staatliche Förderung von Anlagen, die fossile Brennstoffe nutzen, verboten sein. Die neue Version des Programms „Klimasichere Heizung”, die im März 2025 in Kraft treten wird, wird ausschließlich Lösungen auf Basis erneuerbarer Energien fördern.

Das Ende der Gasheizung: wichtige Informationen für Deutschland
Gasheizung

Wirtschaftliche Auswirkungen

Experten prognostizieren, dass die Nutzung von Gas aufgrund der EU-Vorgaben und steigender Preise unrentabel werden wird. Seit Juli 2024 sind die Gaspreise um 17 % gestiegen, und ab Januar 2025 wird der Tarif der Deutschen Gasgesellschaft (DGG) für die Gasverteilung um durchschnittlich 24,7 % steigen. Das bedeutet je nach Tarif eine Preiserhöhung von mehreren bis zu 30 Euro pro Monat.

Darüber hinaus wird das ETS2-System ab 2027 auch die Emissionen von Gebäuden berücksichtigen. Maria Nevitala-Rey vom Institut für Reformen erklärt: „Die neuen Vorschriften können für einen durchschnittlichen Haushalt jährliche Kosten von bis zu 1200 Euro für CO2-Emissionen bedeuten, ausgehend von einem durchschnittlichen Emissionsniveau von 6 Tonnen pro Jahr.“ Sie betont jedoch, dass „das ETS2 auch eine Finanzierungsquelle für den Austausch von Heizungssystemen sein kann“.

Die EU verlangt von jedem Mitgliedstaat, eine Strategie für den schrittweisen Ausstieg aus der Gasheizung bis 2040 zu entwickeln. Dies könnte für Millionen deutscher Haushalte kostspielige Veränderungen mit sich bringen. Deutschland und 14 weitere Länder, darunter Italien, Spanien, Tschechien und den baltischen Staaten, wenden sich an die Europäische Kommission mit der Bitte, vor Inkrafttreten des Mechanismus Anpassungen vorzunehmen.

Nach Berechnungen von Experten der ING Bank würde der Kauf von CO2-Emissionszertifikaten für etwa 45 Euro zu einem Anstieg des Preises für einen Liter Benzin um 0,46 Cent und für einen Liter Diesel um 0,54 Cent führen. Die Kosten für Kohleheizungen könnten um 44 Euro pro MWh steigen, und die Preise für Kohle könnten auf 400 Euro pro Tonne steigen.

Nach oben scrollen