Das in Frankreich realisierte ITER-Projekt ist das größte Energieexperiment der Welt, dessen Ziel es ist, den auf der Sonne stattfindenden Prozess der Kernfusion nachzubilden.

Das Projekt ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor), das in der Stadt Cadarache in Frankreich gebaut wird, ist das größte Energieexperiment der Welt, dessen Ziel es ist, den Prozess der Kernfusion nachzubilden, der in der Sonne stattfindet.
ITER will beweisen, dass es möglich ist, Energie durch kontrollierte Kernfusion zu erzeugen, einen Prozess, bei dem zwei leichte Kerne (wie Deuterium und Tritium, Isotope des Wasserstoffs) miteinander verschmelzen und einen schwereren Kern (Helium) bilden, wobei eine enorme Menge an Energie freigesetzt wird.
- Inspiriert von der Sonne: Die Fusion ist der Prozess, der die Sonne und die Sterne antreibt.
- Tokamak: Der ITER-Reaktor ist ein Tokamak, eine torusförmige Kammer, in der Magnetfelder Plasma bei Temperaturen von bis zu 100 Millionen Grad Celsius aufrechterhalten.
Wichtige technische Daten
- Energieerzeugung: ITER ist für die Erzeugung von 500 MW Fusionsenergie ausgelegt, was dem Zehnfachen der Energie entspricht, die zum Starten des Prozesses benötigt wird.
- Plasmavolumen: Seine Vakuumkammer hat ein Volumen, das zehnmal so groß ist wie das des größten derzeit existierenden Tokamaks.
- Fortschrittliche Materialien: Enthält Komponenten wie Kabel, die Temperaturen von bis zu 1000 °C standhalten, riesige supraleitende Magnete und Kryopumpen.

Nachhaltigkeit und Sicherheit
- Null-Kohlenstoff-Emissionen: Die Kernfusion erzeugt keine Treibhausgase.
- Minimale Abfallmenge: Es entstehen radioaktive Abfälle mit geringer Aktivität, die leicht zu entsorgen sind.
- Innere Sicherheit: Im Falle einer Störung wird die Reaktion automatisch gestoppt, ohne dass die Gefahr einer Explosion besteht.
An dem Projekt sind 35 Länder beteiligt, darunter die EU, die USA, China, Russland, Japan, Südkorea und Indien. Die Europäische Union trägt 45,6 % der Gesamtkosten und hat bisher mehr als 7 Milliarden Euro investiert. Spanien ist aktiv an dem Projekt beteiligt, an dem mehr als 50 Unternehmen wie Ferrovial, IDOM, Tecnalia und ENSA beteiligt sind.
Die Kosten des Projekts beliefen sich auf über 20 Milliarden Euro, und es wurde aufgrund technischer Probleme und der Pandemie verschoben. ITER wird auch Methoden zur Herstellung von Tritium testen, das für die DT-Synthese benötigt wird. Unternehmen wie Gauss Fusion wollen ITER überholen und bis 2045 kommerzielle Syntheseanlagen bauen. Nach Ansicht von Experten wie Pedro Velarde (UPM) ist die Fusion die einzige bekannte Energiequelle, die sauber, sicher, erschwinglich und hochdicht ist. Ihre Rentabilität hängt von Investitionen und technischen Erfolgen in den kommenden Jahren ab.